Nachhaltigkeit in der Anästhesie
„Alle reden vom Gas – wir auch!“, schmunzelt Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker, als er über eine wichtige Änderung in seinem Zuständigkeitsbereich als Chefarzt an den Neckar-Odenwald-Kliniken informiert, die einen wesentlichen Beitrag zur Vermeidung klimaschädlicher Emissionen leistet. Konkret geht es hier um Narkosegase beziehungsweise Inhalationsanästhetika. Diese werden während operativer Eingriffe eingesetzt, um den tiefen Schlaf der Patientinnen und Patienten sicherzustellen.
Bei einer Vollnarkose wird der Tiefschlaf anfangs durch Medikamente eingeleitet, die in die Vene gespritzt werden: Ein starkes Schmerzmittel, ein Narkosemittel, und für manche Eingriffe zusätzlich auch ein muskelerschlaffendes Medikament. Wenn die Patientin oder der Patient sicher schläft, wird ein Beatmungsschlauch platziert, über den dann Sauerstoff, aber auch spezielle Gase zur Fortsetzung der Narkose verabreicht werden. Am Ende des Eingriffs wird die Gabe beendet, sodass die Patientinnen und Patienten wieder allmählich aufwachen können.