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Rückblick zum Vortrag: Herz unter Druck – der stille Feind

Dr. med. Peter A. Oberst

Dr. Peter A. Oberst ist der Sektionsleiter der Kardiologie der Neckar-Odenwald-Kliniken am Standort Mosbach und kennt die Bedürfnisse des Herzens genau.

Hormone, die Körperhaltung sowie seelische und körperliche Belastungen können zu natürlichen Schwankungen des Blutdrucks führen.

Auf dem Blutdruckmessgerät liest man zwei Werte ab. Der systolische (obere) Wert gibt an, welcher Druck entsteht, wenn das Herz sich zusammenzieht und damit das sauerstoffreiche Blut zu den Organen und sauerstoffarmes Blut zur Lunge pumpt. Er sollte im Bereich von 110-130 mmHg liegen. Danach entspannt sich das Herz wieder und saugt damit sauerstoffarmes Blut aus den Organen und sauerstoffreiches Blut aus der Lunge an. Der Druck, der beim Ansaugen entsteht, wird als Diastole bezeichnet. Dieser (untere) Wert ist niedriger und liegt bei 80-89 mmHg.

Ab Werten über 140/90 spricht man von Bluthochdruck. Dies sind allerdings medizinische Richtwerte. Ihre individuellen Idealwerte sind abhängig von vielen körperlichen Faktoren. So ist ein Anstieg des Blutdrucks im Alter normal. Regelmäßige Messungen helfen dabei, ungewöhnliche Werte zu ermitteln, die auf Erkrankungen des Herzens oder der Gefäße hinweisen können.

Ein Bluthochdruck ist der Risikofaktor Nummer eins für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und weltweit für 10 Millionen Todesfälle verantwortlich. Viele wissen gar nicht, dass sie einen hohen Blutdruck haben.

Ein unbehandelter Bluthochdruck verschleißt die Gefäße. Er kann zu Ablagerungen und Verengungen der Arterien mit der Folge eines Schlaganfalls, Gefäßausstülpungen (Aneurysmen), zu Herzrhythmusstörungen (z. B. Vorhofflimmern) oder Herzschwäche führen.

Vorbeugen können Sie durch einen gesunden Lebensstil mit viel Bewegung, ausgewogener Ernährung und den Verzicht auf Suchtmittel wie zu hoher Alkoholkonsum und Tabakprodukte. Auch bei einem leichten (moderaten) Bluthochdruck kann die konsequente Umstellung des Lebensstils zum Erfolg führen. Ist das nicht ausreichend, werden Medikamente verschrieben.

Es gibt nicht nur ein Medikament gegen Bluthochdruck sondern verschiedene Wirkstoffklassen. Manche können auch miteinander kombiniert werden. Daher sollten Sie sich nicht wundern, wenn Ihr Arzt Ihnen gleich mehrere Tabletten verschreibt. Ein gut eingestellter Blutdruck schränkt das Leben in der Regel nicht ein.

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