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Lehrreicher Infoabend über Vorhofflimmern und Schlaganfallrisiko

Schlaganfällen vorbeugen durch ein Herz im Takt

Screenshot des virtuellen Infoabends mit Dr. Peter A OberstFür jeden fünften Schlaganfall ist ein Blutgerinnsel im Herzen verantwortlich. So etwas kann sich leicht bilden, wenn das Herz zu lange unregelmäßig (zu langsam oder auch zu schnell) pumpt und das Blut in den Vorhöfen des Herzens zu lange zirkuliert. Oft ist das durch einen veränderten Herzschlag, wie Herzrasen oder Extraschläge, bemerkbar. Moderne Therapien helfen dabei, den Herzschlag zu normalisieren und damit das Schlaganfallrisiko zu senken. Am Standort Mosbach der Neckar-Odenwald-Kliniken kümmert sich Dr. med. Peter A. Oberst um die aus dem Takt geratenen Herzen der Patienten. 70 Interessierte folgten seinem spannenden Online-Vortrag.

Ein Herz, das nicht mehr im Takt schlägt, wie es beim Vorhofflimmern der Fall ist, leitet das Blut nicht mehr geregelt weiter. Es entstehen Bereiche, in denen das Blut langsamer fließt. Dr. Peter A. Oberst stellte den Teilnehmern zunächst das Organ vor: „Das Herz hat zwei Ohren. In diesen Ausbuchtungen kann sich ein Blutgerinnsel, ein sogenannter Thrombus bilden. Löst sich dieser und wandert ins Gehirn, kommt es zum Schlaganfall“, erklärte er den medizinischen Hintergrund. Diese Patienten erhalten in der Regel blutverdünnende Medikamente mit einem Gerinnungshemmer, um die Thrombenbildung und somit den Schlaganfall zu verhindern. Bei Patienten mit besonders hohem Schlaganfallrisiko und gleichzeitigem Blutungsrisiko (z. B. Darmblutung) kann das Herzohr mit einer Art Stöpsel („Schirmchen“) interventionell im Rahmen einer Katheteruntersuchung verschlossen werden, damit sich dort kein Thrombus bilden kann bzw. bereits vorhandene Blutgerinsel nicht entweichen können. Durch diesen kathetertechnischen Verschluss des Herzohres ist der Patient nicht mehr auf ein blutverdünnendes Medikament angewiesen. Die Blutungsgefahr durch den Gerinnungshemmer ist somit behoben.

Ob Blutverdünner eingesetzt werden, oder ob dieser Eingriff zu empfehlen ist, dass wird anhand einer Einschätzungs-Skala mit Risikofaktoren entschieden. Zu diesen Risikofaktoren gehören unter anderem der Bluthochdruck, der Diabetes mellitus und ein Alter über 65 Jahren sowie bereits vorher erlittene Schlaganfälle. Dr. Peter Oberst riet den Teilnehmern das persönliche Risiko durch regelmäßige Bewegung und gesunde Ernährung sowie den Verzicht aufs Rauchen zu minimieren. Bei spürbaren Unregelmäßigkeiten des Herzschlags sollte der Hausarzt zur Abklärung aufgesucht werden, bevor es zu weiteren Folgen kommen kann. Die Teilnehmer hatten noch einige individuelle Fragen und bedankten sich anschließend für die ausführliche Beantwortung und den interessanten Vortrag.

Über die positiven Rückmeldungen freute sich auch Klinikgeschäftsführer Frank Hehn: „Unsere Online-Veranstaltungen erfreuen sich einer sehr großen Nachfrage. Da unsere Termine vor Ort leider nicht möglich sind, können wir auf diesem Weg mit Patienten ins Gespräch kommen, um sie individuell und persönlich zu beraten. Medizinische Informationen sind in jeder Lebenslage relevant, daher haben wir auch einen Newsletter ins Leben gerufen, den man über unsere Internetseite abonnieren kann“. Bei der nächsten virtuellen Veranstaltung informiert Dr. med. Winfried Munz am Dienstag den 02.03.2021 um 18.00 Uhr werdende Eltern über die Geburtsmöglichkeiten an den Neckar-Odenwald-Kliniken. Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Klinikstandort Buchen

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