Mosbach | Aktuelle Behandlungsansätze bei akuten und chronischen Schmerzen stellten der Ärztliche Leiter der Neckar-Odenwald-Kliniken und Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Priv.-Doz. Dr. Harald Genzwürker und der Leitende Oberarzt am Standort Buchen Dr. Gunther Hirsch in einem „Treffpunkt Medizin“-Vortrag in Mosbach vor.
Dabei betonten sie, dass Schmerz an sich ein Teil des menschlichen Lebens sei und eine zentrale Warnfunktion habe. „Schmerzen werden jedoch höchst subjektiv wahrgenommen. Wir wissen, dass vergleichbare Schmerzereignisse von verschiedenen Personen aufgrund ihrer Vorgeschichte, sozialen und kulturellen Prägungen unterschiedlich erlebt werden. Deshalb muss man jede Therapie individuell planen“, erklärte Dr. Genzwürker. Vor allem dürfe man den Schmerz nicht ignorieren oder mit frei verkäuflichen Medikamenten über einen längeren Zeitraum betäuben. Anhand typischer Krankheitsbilder wie chronischer Rücken- oder Nervenschmerzen, wie der Zoster-Neuralgie, zeigten die Schmerzexperten dann Therapieformen, beispielsweise eine Kombination aus Medikamenten mit aktiven Bewegungsansätzen, Physiotherapie, Entspannungstechniken auf.
Das biopsychosoziale Schmerzmodell und seine multimodalen Therapieansätze wurden so anschaulich gemacht. Auch präsentierten sie ein umfassendes Konzept zur Versorgung akuter Schmerzzustände. Dass es dieses Konzept gibt, unterstreicht den hohen Qualitätsanspruch der Kliniken, denn Studien weisen hier deutschlandweit teilweise noch auf erhebliche Defizite hin. Für Betroffene bietet Dr. Hirsch eine Ambulanz für komplexe Schmerzerkrankungen am Buchener Standort an. Für die Behandlung ist eine Überweisung des Haus- oder Facharztes notwendig.