Buchen | Expertenteam kümmert sich um Weiterversorgung pflegebedürftiger Patienten: 20-jähriges Jubiläum der Pflegeüberleitung am Standort Buchen der Neckar-Odenwald-Kliniken gefeiert – Würdigung einer Pionierleistung
Jeder, der schon einmal einen pflegebedürftigen Angehörigen nach einem Krankenhausaufenthalt begleitet hat, weiß, wie wichtig der Rat von Experten ist. Am Standort Buchen der Neckar-Odenwald-Kliniken hat man dies schon vor 20 Jahren erkannt. Denn damals wurde begonnen, die Pflegeüberleitung im Entlassungsmanagement aufzubauen. Damit war man in Baden-Württemberg einer der Vorreiter. Frau der ersten Stunde war Andrea Mader, die heutige Leiterin des Entlassungsmanagements-Teams, das aus Pflegeberatern und Sozialarbeitern besteht. Ganz herzlich gratulierten der Aufsichtsratsvorsitzende der Kliniken Landrat Dr. Achim Brötel, Klinikprokurist Frank Hehn, Pflegedienstleiter Kurt Böhrer sowie Personalleiterin Natali Bentz daher nun Mader und ihren Kolleginnen.
„Es ist mit ein Verdienst von Andrea Mader, dass das Entlassmanagement heute so gut dasteht und nicht erst mühevoll aufgebaut werden muss. Sie ist eine echte Pionierin auf dem Gebiet. Und dies zeigt zudem, dass die Kliniken sich über den reinen Aufenthalt hinaus um die Patienten kümmern“, sagte der Landrat in seiner Würdigung von Mader, die auch schon seit der Gründung vor 18 Jahren Sprecherin der Arbeitsgruppe „Pflegeüberleitung“ des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe in Baden-Württemberg ist.
„Wir schauen bei den meist älteren Patienten ganz genau hin“, betonte Mader anlässlich des Jubiläums. Da die Entlassung aus der Klinik die häufigsten Versorgungseinbrüche erzeugt, sei es das Anliegen, diesen durch adäquate Vorbereitung der Patienten und Angehörigen sowie durch einen verbesserten Informationsaustausch zwischen den am Entlassungsprozess Beteiligten entgegenzuwirken. Ziel ist eine Vernetzung der Strukturen im stationären und ambulanten Bereich. „Erreicht werden kann dies nur über eine professionelle Beratung und eine entsprechend individuelle Planung“, so die Pflegeberaterin und Wundexpertin. Das Entlassungsmanagement arbeitet in diesem Sinne berufsgruppen- und standortübergreifend zusammen.
Der Austausch auf Landesebene und der Aufbau von regionalen Netzwerkstrukturen wie auch die Arbeitsgruppe „Wunde“ im Neckar-Odenwald-Kreis sind für Mader zudem eine ideale Grundlage zur Weiterentwicklung des Themas mit den beteiligten Berufsgruppen. Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe veröffentlichte sie 2016 beispielsweise ein Fachbuch.
Damit sei, so der Landrat ergänzend, das Entlassungsmanagement ein wesentlicher Baustein der ohnehin gut aufgestellten geriatrischen Versorgung an den Kliniken. Denn diese unterhielten unter anderem an beiden Standorten eine gemeinsame Akutgeriatrie. Dort seien drei geriatrische Fachärzte beschäftigt. „Von einer solchen Personalausstattung können selbst deutlich größere Häuser in aller Regel nur träumen. Und die entsprechenden Betten sind gerade für eine immer älter werdende Bevölkerung im Kreis ein wahrer Segen.“
Die Situation weiter verbessern wird, da waren sich Brötel, Mader und auch Pflegedienstleiter Kurt Böhrer einig, die neuen Pflegestützpunkte. Der erste werde im Mai 2019 in Buchen eröffnet. Zeitnah soll ein weiterer Stützpunkt in Mosbach folgen. In diesen Einrichtungen erhalten pflegende Angehörige eine umfassende Beratung im ambulanten Bereich.