Mosbach | Experten schätzen, dass jede vierte Frau zumindest zeitweise von einer Blasenschwäche betroffen ist. Nicht verwunderlich war daher das große Interesse an dem Vortrag „Inkontinenz muss nicht sein!“ des Chefarztes der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Neckar-Odenwald-Kliniken Dr. Klaus Hahnfeldt am Standort Mosbach der Kliniken.
Dabei war es Dr. Hahnfeldt ein Anliegen, den über 70 Zuhörerinnen aufzuzeigen, dass Blasenschwäche nach geeigneter Behandlung therapiebar ist. Dies setze aber das Verständnis der Patientinnen über die Entstehung der Krankheit ebenso wie eine gute Diagnostik und individuelle Therapieplanung von ärztlicher Seite voraus. Unterscheiden müsse man dabei zwischen Belastungsinkontinenz, bei der Betroffene beim Heben, Niesen oder Husten unwillkürlich Urin verlieren, und Dranginkontinenz.
Bei dieser verspüren Betroffene einen überfallartigen Harndrang. Die Dranginkontinenz werde typischerweise eher konservativ und die Belastungsinkontinenz eher operativ behandelt, wobei es in der Therapie auch Mischformen gebe. Vorbeugen könne man der Blasenschwäche durch eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur und richtiges Anheben von schweren Gegenständen, wobei sich auslösende Faktoren wie schwaches Bindegewebe, schwere körperliche Arbeit oder Geburten mit schweren Kindern nicht beeinflussen ließen. Wie bei allen Vorträgen der Reihe „Treffpunkt Medizin“ wurde der abschließenden Fragerunde viel Raum gelassen.